Klanginstallationen
Eine Spezialität meiner handwerklich-künstlerischen Arbeit sind instrumentale Klanginstallationen. Hierbei handelt es sich um in Gebäuden fest installierte akustische Instrumente, die nicht (wie elektronische Klanginstallationen) von sich aus Klänge erzeugen, sondern aktiv gespielt und zum Klingen gebracht werden müssen.

Diese installativen Instrumente oder instrumentalen Installationen eignen sich besonders für pädagogische Einrichtungen wie Schulen, Kitas, pädagogische Hochschulen etc.

Sie können in Transit- und Aufenthaltsräumen wie Fluren und Pausenhallen oder in Musikräumen, Lernwerkstätten und Spielbereichen installiert werden – je nach Entwurf entweder an der Wand hängend oder in ungenutzten Nischen und Ecken auch an der Decke.

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Beispiele für von mir realisierte instrumentale Klanginstallationen sind:

  • eine ca. 6 qm große begehbare Stabkammer unterhalb einer Treppe im Flur der Kurt-Tucholsky-Grundschule Berlin, in der ca. 300 verschieden lange Rundhölzer hängen, die beim Begehen der Kammer frei schwingend gegeneinander schlagen und dabei unerhört voluminöse wie eigentümliche Klänge erzeugen, mit denen man ganzkörperlich in Kontakt gerät.

  • eine etwa 2 Meter lange fünfsaitige Wandharfe mit verschiebbaren Stegen* für die Pausenhalle der Kurt-Tucholsky-Grundschule Berlin.

  • ein 5 Meter langes Wandmonochord mit verschiebbarem Steg* gefertigt aus einem ungeleimten Baumbrett aus Kiefern-Vollholz für die Lernwerkstatt der Fichtelgebirge-Grundschule Berlin.



Instrumentale Klanginstallationen haben Aufforderungscharakter. Sie animieren dazu sie anzufassen und mit Klängen zu spielen. Zugleich laden sie uns dazu ein inne zu halten und gerade in Räumen, die sonst eher von Lärm und Bewegung geprägt sind, Momente der Ruhe zu finden und verklingenden Klängen nachlauschen.

Insofern sind fest installierte Instrumente auch als meditative Inseln gedacht, die dem Trubel der Geschäftigkeit musikalisch etwas entgegen setzen – Klänge aus einer anderen Welt, die zur Entschleunigung und Stimmungsveränderung der Raumatmosphäre beitragen.

* Verschiebbare Stege ermöglichen verstellbare Saitenlängen und damit das Einstellen unterschiedlicher Intervallverhältnisse. Intervalle sind somit am Monochord nicht nur hörbar, sondern auch visuell anschaulich darstellbar. Auf diese Weise sind akustische Experimente mit Harmonien und Dissonanzen nach antikem Vorbild des Pythagoras sinnlich erfahrbar.